Das Lied Der Träumerin.

Sonntag, Dezember 18

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Ich konnte das nicht so stehen lassen. "Ein Träumer der seinen Traum aufgibt, ist verloren", sagte ich, "denn er hält die Ernüchterung für die Wahrheit. Aber das stimmt nicht. Sie haben einfach aufgegeben."
"Aufgegeben?", rief Sullivan markerschütternd. "Ich habe nicht aufgegeben! Mich hat niemand mehr spielen hören wollen, Mädchen! Mich hat niemand mehr engagiert! Man hat mich abgesondert, so war's. Zum alten Eisen hat man mich gepackt. Ich hab nicht aufgegeben. Die Musik hat mich aufgegeben, verstehst du? Sie hat mich aufgegeben!"

Angelia hat einen Traum: Sie will als Sängerin den Durchbruch schaffen. Und sie ist fest davon überzeugt: Nur wer träumt, der lebt! Sie geht nach London, um ihren Traum wahrzumachen. Dort erlebt sie mit dem ungleichen Brüderpaar Josh und Jeremy Licht und Schatten von Freundschaft und Liebe. Angelia geht durch Glück und Enttäuschung, muss sich ihrer Vergangenheit stellen und bleibt doch immer auf dem Weg, den ihr Traum ihr zeigt.

Ich habe mir dieses Buch alleine wegen des Covers aus der Bücherei mitgenommen, weil Kopfhörer drauf gedruckt sind - und ich gehofft hatte, eine gute Geschichte über einen Musiker zu lesen. Aber das Cover ist auch wirklich eine der wenigen Dinge, die ich an diesem Buch gut finde. Das Lied der Träumerin ist eines der schlechtesten Bücher, dass ich in diesem Jahr gelesen habe.

Ich mag die ursprüngliche Aussage des Buches - an seine Träume zu glauben, nicht aufzugeben und für die eigenen Ideale geradezustehen. Ein schöner Grundgedanke, an den man sich auch manchmal erinnern sollte. Allerdings ist dieses Thema in dem Lied der Träumerin so eigenartig und unglaubwürdig aufgegriffen worden, dass ich schon fast keine Lust mehr habe, mich damit zu beschäftigen.
 Zufällig entdeckt Angelia ein freies Zimmer in der Luxusvilla der zwei - wie nicht anders zu erwarten - perfekt aussehenden Brüder Josh und Jeremy und darf natürlich auch die Außerwählte sein, die schließlich einzieht. Immerhin hat ihr ungewöhnlicher Sprachgebrauch direkt überzeugt. Kurze Zeit später hat sie zwei feste Jobs bekommen - mitten in der Metropole London, ohne auf die winzigsten Probleme zu stoßen! Zweifelsohne gleicht ihr Gesang dem eines Engels und sie ist auch bald kurz davor einen Plattenvertrag zu bekommen. Das ihr Körperbau perfekt ist und alle männlichen Charaktere hinter ihr her, muss selbstverständlich nicht erwähnt werden.

Was mich aber am meisten gestört hat, war die Ansicht von Angelia, dass alle Menschen, die nicht ihren naiven, realitätsfremden Glauben teilen dumm sind und keinerlei Lebenssinn haben. Ihren Mitmenschen versucht sie einzureden, dass ihr Vater an Mittelmäßigkeit und fehlendem Lebenssinn, anstelle von Krebs gestorben ist. Außerdem verschließt sie ihre Augen vor den wenigen Leuten, die ihr die Realität näher bringen wollen. (Die oben zitierte Stille ist eine dieser wenigen.) Sie hätten ihre Kraft des Träumens aufgegeben und müssten wieder zurückfinden, wie sie gegenüber einem ehemaligen Musiker immer wieder betont.

Vielleicht denke ich einfach nur zu realistisch, aber ich kam mir während des Lesens teilweise so vor, als wäre die Protagonistin fünf oder sechs Jahre alt und würde stur auf ihren Willen beharren und keinen einzigen Gedanken, der nicht ihrer Meinung entspricht an sich ran lassen.

Ich würde das Buch ehrlich gesagt niemandem empfehlen, allerhöchstens denen, die einmal die Welt aus der Sicht eines viel zu naiven und unrealistisch erfolgreichen Mädchens lesen wollen.

Zwei Triads werden es wegen einer guten Idee und einem schönen Schauplatz. Außerdem für die Lehre, nie wieder ein Buch dieser Frau in die Hand zu nehmen!

2 Heart(s):

Jacky hat gesagt…

daanke :) ja ich habs verstanden ! :D

Das Cover sieht richtig gut aus ! Ich hätte es mir wahrscheinlich auch ausgeliehen..
Ach ich hasse schlechte Bücher :(
:*

Ina hat gesagt…

schade dass das buch nicht so toll ist aber danke für die "warnung" ;D

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