Eine zauberhafte Adventsgeschichte.

Donnerstag, Dezember 15

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Draußen wurde es dunkel und es schneite immer noch. Julia saß auf der Fensterbank und sah hinaus. Der Himmel war dunkelgrau, und die Bäume und Häuser sahen aus wie Scherenschnitte aus schwarzer Pappe. Nur die Fenster leuchteten gelb vom Lampenlicht oder blau von irgendeinem Fernseher. Ab und zu stapfte eine graue Gestalt mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf unten auf der Straße vorbei. Aber ihre Mutter kam und kam nicht. Mindestens eine Stunde saß sie schon hier, drückte sich die Nase an der Scheibe platt und wartete.

Julia kann es kaum erwarten, endlich ihren Adventskalender voller Schokolade in den Händen zu halten. Die Enttäuschung ist groß, als sie feststellen muss, dass ihre Mutter einen doofen Kalender mit Bildern gekauft hat. Aber das abgebildete Haus glitzert so schön und schließlich kann Julia der Versuchung nicht mehr wiederstehen und öffnet das erste Türchen. Sie stellt fest, dass das Kalenderhaus bewohnt ist und sie die Bewohner jederzeit besuchen kann ...

Hinter verzauberten Fenstern ist eine Geschichte, die ich als Kind geschenkt bekommen habe und seit dem jedes Jahr zur Weihnachtszeit lese. Und egal wie alt ich werde, ich liebe dieses Buch immer noch, vielleicht sogar von Jahr zu Jahr mehr. Es ist einfach wundervoll geschrieben! Die Metapher, die Cornelia Funke verwendet sind einmalig schön und die Welt die sie erschafft verzaubert mich jedes Mal aufs neue. Die Charaktere sind wundervoll, zwar nur oberflächlich abgehandelt und mit wenig Tiefe, aber genau das, was man von einem Kinderbuch erwartet.

Julia und ihr kleiner Bruder Olli waren mir zu Beginn der Geschichte unsympathisch, sie haben mich sogar richtig genervt. Ihr kindisches und sehr egoistisches Verhalten hat mir überhaupt nicht gefallen. Ab der Mitte hat es sich aber deutlich gebessert und ich habe angefangen die beiden zu mögen. Zu den Charakteren aus der Kalenderwelt muss ich gar nichts sagen - die sind alle zuckersüß aufgearbeitet worden. Seien es ältere Elfen, kleine Heinzelmänner, hässliche Prinzen oder verrückte Flugmaschinenerfinder, sie alle sind mir sehr ans Herz gewachsen und es wurde einen kindlichen Traum erfüllen, einmal in ihre Welt einzutreten.

Zur Geschichte kann ich gar nicht viel sagen, da das Buch mit seinen knapp 180 Seiten nicht allzu viel Inhalt bietet. Gesagt sei, dass es ein wundervolles Werk ist, dass Weihnachtsstimmung erweckt und Lust auf einen Papierkalender mit einem glitzernden Haus darauf macht!

Für den wundervollen Schreibstil, die schönen Kindheitserinnerungen und die insgesammt super gelungene Geschichte gibt es 9 Triads!

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