Den Tod Im Blick.

Mittwoch, Februar 8

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Es gibt bestimmte Orte, wo wir uns rumtreiben. Traurige Jugendliche, schäbige Jugendliche, gelangweilte Jugendliche, einsame Jugendliche; Jugendliche, die anders sind. Wenn du weißt, wo du uns suchen musst, kannst du uns dort an jedem Tag der Woche finden: auf der Rückseite von Geschäften, in irgendwelchen Hintergassen, unter Brücken an Kanälen und Flüssen, in der Nähe von Tankstellen, in Bretterschuppen und in Schrebergärten. Das heißt, wenn du uns finden willst - die meisten Menschen wollen das ja gar nicht.

Als kleines Kind hat Jem mit angesehen, wie ihre Mutter an einer Überdosis gestorben ist. Seitdem ist sie von einer Pflegefamilie zur anderen weitergereicht worden. Deshalb wundert es auch keinen, dass sie ruppig und kontaktscheu ist. Nicht mal in die Augen sehen kann sie einem, sagen sie in der Schule. Und das stimmt – wenn auch aus einem anderen Grund, als alle vermuten. Denn Jem hat eine besondere Gabe: Wenn sie jemandem ansieht, erscheint in ihrem Kopf eine Zahl. Es ist das Datum, an dem diese Person sterben wird. Deswegen meidet sie ihre Mitmenschen, doch dann lernt sie den verrückten, hibbeligen Spinne kennen. Als sie Riesenrad fahren wollen, sieht Jem plötzlich, dass alle Menschen um sie herum noch am selben Tag sterben werden. Sie und Spinne rennen weg, kurz bevor die Bombe hochgeht. Und von diesem Augenblick an sind sie auf der Flucht.

Als spannender Psychothriller und ähnliches angepriesen, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an Numbers. Spannend sollte es sein und die fantastische Geschichte bieten, die in fast jeder Rezension darüber erwähnt wird. Allerdings habe ich in diesem Buch nichts von alledem gefunden. Keine Hochspannung und auch keine wundervollen Charaktere, die mich total vom Hocker gerissen hätten.

Viel eher war da eine platte und langweilige Protagonistin, die in einer ebenso platten und langweiligen Umgebung lebt, die (fast) nur mit genauso ermüdenden Menschen gefüllt ist. Allen voran Jem kann ich wenig positives abgewinnen - ihr Verhalten und vor allem ihre Gedanken waren mir wenig bis gar nicht sympathisch. Allein Spinne hat es geschafft, mir hin und wieder zwischen all den gelangweilten Seufzern ein Lächeln abzuringen.

Mehr als einmal war ich kurz davor, dass Buch aus der Hand zu legen und es auch nicht mehr in diese zu nehmen, aber irgendwie habe ich mich doch hindurchgequält. Immerhin gab es einige gute Ansätze, an die ich mich geklammert habe, in der Hoffnung, dass ebendiese weiter ausgeführt werden. Aber natürlich war dem nicht so. Nur zu gerne hätte ich mehr über Jem's Gabe erfahren, die an vielen Stellen in den Hintergrund rückt und auch gerne mehr über Spinne, der in dem ganzen Getue um Jem leider untergeht.

Auch das Ende hat mich recht enttäuscht zurück gelassen. Viel zu vorhersehbar und überdramatisch gestaltet, war ich froh, als die letzten Seiten endlich gelesen waren. Schade, da aus der ganzen Idee wirklich viel hätte gemacht werden können ...

Zwei Triads werden es für Spinne, den ich ins Herz geschlossen habe und für die Grundidee mit den Zahlen, die das Todesdatum eines jeden Menschen anzeigen. Ansonsten kann ich allerdings wenig von den Lobgesängen, die an vielen Stellen zu finden sind, nachempfinden. Aber vielleicht habe ich ja Glück, und Teil zwei ist besser!

4 Heart(s):

Christine hat gesagt…

Ach krass! :O

Ich war ja auch nicht ganz so begeistert wie die meisten anderen, aber trotzdem mochte ich das Buch. Schade, dass es dir so gar nicht gefallen hat.

Tom. hat gesagt…

...obwohl der Beschreibungstext ja ganz interessant klang.

Elle hat gesagt…

Echt krass, da ich das buch auch mochte, ich glaube aber hauptsächlich, weil mir die idee mit den todestagen sehr gefallen hat! :)

Gina hat gesagt…

danke :)
und zu der frage: ich fand das buch recht gut :)

http://itspixiedustbitch.blogspot.com/

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