In neunzehn Minuten kann man den Rasen vor dem Haus mähen, sich die Haare färben, Brötchen backen, sich vom Zahnarzt eine Füllung machen lassen oder die Wäsche für die fünfköpfige Familie zusammenlegen. Neunzehn Minuten dauert die Fahrt mit dem Auto von der Grenze Vermonts nach Sterling in New Hampshire. [...] In neunzehn Minuten kann man die Welt anhalten oder einfach von ihr abspringen. In neunzehn Minuten kann man Rache nehmen.
Peter Houghton ist am Ende seiner Kräfte. Er ist 17 Jahre alt und in dieser Zeit durch seine persönliche Hölle gegangen. Nun kann und will er nicht mehr - der 6. März soll der Tag seiner Rache sein. Er betritt die Highschool, nachdem er eine Bombe gezündet hat. In neunzehn Minuten tötet er zehn Menschen, verletzt dabei zahlreiche weitere. Doch zum Selbstmord kommt es nicht - Peter wird verhaftet und soll vor Gericht seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker aus nächster Nähe miterlebt und im Gegensatz zu ihrem Freund Matt überlebt. Nur kann sie sich an nichts mehr erinnern ...
Nachdem Beim Leben meiner Schwester mich total mitgerissen hat und Neunzehn Minuten bei der Lieblingsbuch-Challenge empfohlen worden war, musste ich es einfach lesen. Eigentlich sollte ja bekannt sein, dass Jodi Picoults Romane absolut bewegend sind, trotzdem muss das unbedingt noch einmal gesagt sein: Ihr Werk hat mich bis zur letzten Seite begeistert!
Sehr gut hat mir der Wechsel zwischen den Perspektiven der einzelnen Charaktere und den verschiedenen Phasen der Geschichte gefallen - also vor dem Amoklauf, währenddessen und danach. Dadurch hat sich erst zum Schluss ein schlüssiges Bild ergeben und die Figuren kamen mir viel authentischer vor, als wenn sie nur auf das Vergangene zurückgeblickt hätten. Überhaupt hat mir die Gestaltung sehr gut gefallen und ich konnte mit allen Figuren sympathisieren - selbst mit Peter, der mir trotz seiner Tat teilweise schrecklich Leid getan hat.
Zur Handlung ist nicht viel zu sagen, da die Inhaltsangabe alle wichtigen Dinge vorwegnimmt. Und obwohl der Verlauf der Geschichte recht "simpel" ist - Junge der Amok läuft und dessen Beweggründe aufgeklärt werden - hat mir vor allem das Ende mit vielen überraschenden Wendungen gefallen. Auch die vielen Verstrickungen der Figuren und ihrer Geschichten haben mich in ihren Bann gezogen, weil die Geschehnisse dadurch glaubwürdiger gewirkt haben.
Insgesammt kann ich Neunzehn Minuten nur empfehlen und habe jetzt schon wieder Lust, nach dem nächsten Roman von Picoult zu greifen! Neun Triads dafür!
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3 Heart(s):
beim leben meiner schwester fand ich sehr gut, hab noch 2 picoultbücher zuhause, die ungelesen auf mich warten, mal sehen, wie sie mir dann zusagen.
und ja, ich denke boo wird mitkommen und hoffentlich nicht verloren gehen!
Schön, das wollte ich für die Lieblingsbuch-Challenge auch noch lesen, dann hab ich ja was zum Drauf-Freuen :)
Ach schön, das du "Neunzehn Monuten" gelesen hast . . . ich habe es bei der Lieblingsbuch-Challenge vorgeschlagen :-)
Ich lese die Bücher vn Jodi Picoult sehr gerne, doch bis jetzt bleibt dieses mein Lieblingsbuch von ihr. Vielleicht hat es mich als Lehrerin noch viel mehr betroffen gemacht . . . und manchmal erschrickt man beinahe über die eigenen Gefühle in dem Buch . . . . die Szene als die Mutter nur einen Liter Milch an der Tankstelle kaufen möchte, werde ich wohl nie vergessen . . .
lG Favola
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