Verlier Nicht Dein Gesicht.

Donnerstag, März 1

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Dann kletterte sie aus dem Fenster.
Draußen, unter dem Nachthimmel, der sich endlich kohlschwarz färbte, fühlte Tally sich sofort besser. Vielleicht war das hier ein idiotischer Plan, aber ihr war alles lieber, als eine weitere durchwachte Nacht voller Selbstmitleid. Als sie auf dem vertrauten Pfad zum Ufer ging, fiel es ihr nicht schwer, sich vorzustellen, wie Peris sich hinter ihr herschlich und sein Lachen unterdrückte, bereits, einmal mehr die Hübschen auszuspionieren.

Tally kann ihren 16. Geburtstag kaum erwarten, denn dann steht die für alle vorgesehene Schönheitsoperation an. Sie wird von einer Ugly zur Pretty werden, in New Pretty Town bei ihrem bereits schönen Freund Peris leben und keine Sorgen mehr haben. Tallys Freundin Shay dagegen sträubt sich gegen die Operation. Sie will nicht, dass andere über sie bestimmen. Als Shay flüchtet, lernt auch Tally die hässliche Seite der Pretty-Welt kennen. Denn die Behörden stellen sie vor eine furchtbare Wahl ...

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht zeigt eine Welt, in der Schönheit alles bedeutet, allen voran Status. Die Gesellschaft hat die Menschen vollkommen unter Kontrolle, da niemand hässlich - sprich: individuel - sein will. Tally, die Protagonistin, ist wie alle anderen fest von der Richtigkeit dieses Systems überzeugt - bis sie Shay kennen lernt, die sich auf gar keinen Fall unters Messer legen will. Natürlich ist sie erst skeptisch und als sie ihre Freundin im Auftrag einer Regierungsgruppe verfolgen soll ist sie innerhalb kürzester Zeit völlig von der Bösartigkeit des Regimes überzeugt. Nicht zu vergessen, dass sie sich in den falschen Jungen verliebt und die beiden am Schluss zusammen "die Welt" retten müssen.

So in etwa könnte man den Inhalt des Romans abhandeln. Für mich ist das ehrlich gesagt eine einfache Anhäufung von Klischees und langweiligen, viel zu einfachen Charakteren, die zu naiven und undurchdachten Handlungen neigen ... Genau genommen hatte ich bei keinem von ihnen in irgendeiner Form das Gefühl, mich irgendwie mit ihnen identifizieren zu können, nur Shay war mir bis zu einem gewissen Punkt sympathisch. Irgendwann ging sie mir, wie Tally, nur noch auf die Nerven.

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, ohne irgendetwas zu verraten - vielleicht noch den Stil, den ich als sehr angenehm empfunden habe und die schönen Beschreibungen der Schauplätze. Dabei ist es aber auch fast schon geblieben. Insgesammt eher schwach.

Daher werden es leider nur vier Triads. Schade, ich hatte mir eigentlich eine spannende Dystopie erwartet! Vielleicht sind die Folgebände etwas unterhaltender - auch wenn ich das nicht glaube.

2 Heart(s):

magnolia hat gesagt…

Haette Potential aber hört sich doch nicht so toll an :/

Und Jaaa sehe rise against zum 6. Mal live und kann es gar nicht mehr erwarten - ich liebe die Band schon so lange, eigentlich fast seit ihrem Beginn und schreibe bestimmt darüber!

grass-harp hat gesagt…

Hey :)
Bin grad auf deinen Blog gestoßen und er gefällt mir wirklich gut, also bin ich gleich mal Leser geworden.
Von "Ugly" hatte ich schon so einiges gehört, größtenteils Positives, dennoch hatte ich nie richtig Lust zu dieser Buchreihe zu greifen. Vielleicht ist das ganz gut so, wenn ich mir jetzt deine Rezension durchlese. Schade, dass es dir nicht so zusagen konnte :]

LG

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