"Er stirbt, ich glaube, er stirbt."
"Wo ist das Schwert?"
"Liegt auf dem Treppen."
"Da kann es nicht bleiben."
"Oh Gott, ich will endlich raus hier."
"Wir verlieren kein Wort über das, was hier passiert ist, klar?"
"Aber was, wenn er ... ich meine, wenn ..."
"Darum kümmere ich mich. Keine Sorge."
Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter - ohne Strom, ohne Handy -, normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht, bei diesem Rollenspiel, liegt einzig und allein an Sandra. Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein. Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus der harmlosen Reise in die Vergangenheit wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?
Bevor ich Saeculum gelesen habe, stand ich der Geschichte ziemlich skeptisch gegenüber - klar, das Buch hatte ziemlichen Erfolg in der Bloggerwelt, allerdings sind Bücher, in denen es um Sagen geht weniger mein Fall. Ich komme mit diesen ganzen Aberglaubensgeschichten nicht unbedingt klar. Allerdings hat mich Saeculum in diesem Fall total überrascht - gerade die Momente, in denen sich auf den Fluch bezogen wurde, haben mich total gepackt. Wenn die gesamte Truppe der Rollenspieler nicht mehr ganz sicher war, was nun real war und was nicht, ist es mir mehr als einmal eiskalt den Rücken herunter gelaufen. Manchmal war ich mir selbst nicht mehr ganz im Klaren darüber, ob dass, was da gerade passiert durch einen Geist hervorgerufen wird oder eine "einfache" Ursache hat.
Zu Beginn der Geschichte habe ich mich mehrfach gefragt, ob die Charaktere genau so einfach und vorhersehbar bleiben werden, wie sie am Anfang auf mich gewirkt haben. Denn trotz des wirklich guten und sehr atmosphärischen Stils konnte mich die Geschichte zu Beginn wenig packen. Das hat sich zu meiner Erleichterung aber sehr schnell in Begeisterung verwandelt - denn obwohl die Figuren berechenbar gehandelt haben, wirkten sie dabei immer authentisch. Besonders Iris ist mir mit den Seiten immer sympathischer geworden und ich habe jede Szene genossen, die mit ihr und aus ihrer Sicht geschrieben war. Einzig mit Sandra konnte ich nicht so ganz warm werden.
Insgesamt kann ich also nur sagen, dass mich Saeculum trotz anfänglicher Zweifel völlig überzeugt hat und ich das Buch besonders beim letzten Drittel eher ungern aus der Hand gelegt habe. Acht Triads dafür.
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