The Green Mile.

Samstag, Juli 14

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Dies geschah 1932, als das Staatsgefängnis noch in Cold Mountain war. Und als der elektrische Stuhl ebenfalls dort war.

Das Staatsgefängnis Cold Mountain in dem US-Staat Georgia, 1932: Paul Edgecomb ist Gefängnisaufseher und verantwortlich für Block E: Wer hier einsitzt, darf nur noch darauf warten, bis ihm 10.000 Volt vom Knöchel an aufwärts durch alle Glieder gejagt werden. 78 Hinrichtungen hat Paul Edgecomb schon miterlebt, der in seinem Block akribisch auf Ruhe und Ordnung achtet. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als John Coffey eingeliefert wird. Er soll zwei Farmerstöchter missbraucht und ermordet haben. Schon bald zweifelt Edgecomb an der Schuld des riesenhaften Schwarzen. Und dann taucht eine kleine Maus in dem Todestrakt auf, die übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen scheint ... Noch 60 Schritte Leben ... Die letzten Schritte aus der Todeszelle führen über grünes Linoleum - The Green Mile.

(Zitate: Seite 19 und amazon.de | Cover: goodreads.com)

Nachdem mir The Green Mile vielerorts empfohlen wurde und ich bisher jedes einzelne Buch von Stephen King geliebt habe, das in meinen Händen gelandet ist, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Ich kann schon einmal vorwegnehmen, dass sie in keinster Weise enttäuscht wurden - im Gegenteil.

The Green Mile ist ein Fortsetzungsroman, der in sechs Folgen erschienen ist. Die mir vorliegende Ausgabe ist ein Sammelband, was ich ehrlich gesagt schade finde, da gerade das Warten auf die weiteren Werke einen gewissen Reiz des Romans ausgemacht haben muss. Zwar wird auch so die Spannung rübergebracht, die von Teil zu Teil weitergetragen wird, aber trotzdem finde ich das sehr schade. (Das ist allerdings ein Punkt, für den der Autor nichts kann, weil ich zu den damaligen Erscheinungsterminen einfach noch zu jung für diese Art von Buch war.)

Ansonsten lässt sich eigentlich nur sagen, dass ich vollständig begeistert bin. King's eher nüchterner und undramatischer Stil, der trotz allem so viele Emotionen transportiert, und mir besonders in Delacroix' letzten Minuten die Tränen in die Augen getrieben hat, ist einfach unglaublich. Wenn er an seiner Art die Dinge zu beschreiben irgendetwas geändert hätte, wären die Längen unerträglich gewesen, die einem so erst im Nachhinein aufgefallen sind - wenn überhaupt und das sowieso nicht negativ.

Die Figuren, die in The Green Mile agieren, bilden eine perfekte Mischung aus völlig gegensätzlichen Charakteren, die einem trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, direkt ans Herz wachsen. John Coffey, Delacroix, Paul und die anderen Wärter - Percy ausgenommen - sind wundervolle Akteure, mit denen ich nur zu gerne noch einmal 500 Seiten mehr verbracht hätte. Jeder einzelne Charakter hat mich mit seiner Vielschichtigkeit und Authenzität völlig überzeugt - ob er mir sympathisch war oder nicht, sei nun einmal hinten angestellt.

Schwer lässt sich mehr sagen, ohne viel von der Geschichte zu verraten. Nur dies: Die Maus, Mr Jingles, die im Todestrakt auftaucht, kurz nach Delacroix' Einweisung, ist eine der "Figuren", die mich am meisten berührt hat - obwohl es schwer ist, dies auf einen einzuschränken. Stephen King hat kurzgesagt, eine der berührensten, aber auch gleichzeitig nüchternsten Romane geschaffen, die mir in letzter untergekommen sind. An dieses wundervolle Werk vergebe ich zehn Triads!

1 Heart(s):

divna hat gesagt…

immer wenn ich king lese, mach ich mir schon ins hemd :D ... aber vllt wär das eine "alternative"?!
aber eins wüsst ich gern: wie machst du das, dass du 2 bücher gleichzeitig liest?
und wow 47 bücher in einem halben jahr! top!
folge dir!

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