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Die Fließende Königin sprach zu ihr. "Merle", sagte ihre Stimme. "Merle, hör mir zu!"
Merle fuhr auf, ihr Blick raste suchend durch die Dunkelheit. [...] Sie musste so schnell wie möglich von hier verschwinden.
"Du träumst nicht, Merle."
Merle fuhr auf, ihr Blick raste suchend durch die Dunkelheit. [...] Sie musste so schnell wie möglich von hier verschwinden.
"Du träumst nicht, Merle."
(Zitat: Seite 154 | Cover: carlsen.de)
Nach gefühlten Ewigkeiten ist auch diese Trilogie wieder einmal aus meinem Regal "gerettet" worden. Mit nahezu keinen Erinnerungen eine nette Strandlektüre, aber viel mehr ist da auch nicht zu finden. An zwei Nachmittagen durchgelesen fragt man sich schon zurückblickend, was nun eigentlich passiert ist. Einige gute Ansätze und spannende Szenen sind zu finden, im Großen und ganzen ist der Auftakt der Reihe aber eindeutig noch ausbaufähig!
(5/10)
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"Sind Sie Lord Licht?", fragte Merle schwach.
"Ja", sagte der Mann. Er hatte dichtes, graues Haar.
"Sie sind ein Mensch", stellte sie fest und dachte, dass sie träumte, war fest davon überzeugt.
Lord Licht, der Herrscher der Hölle lächelte. "Glaub mir Merle, der Mensch ist ein besserer Teufel als der Teufel."
"Ja", sagte der Mann. Er hatte dichtes, graues Haar.
"Sie sind ein Mensch", stellte sie fest und dachte, dass sie träumte, war fest davon überzeugt.
Lord Licht, der Herrscher der Hölle lächelte. "Glaub mir Merle, der Mensch ist ein besserer Teufel als der Teufel."
(Zitat: Seite 255 | Cover: carlsen.de)
Der Einstieg des zweiten Teils wirkt sehr theatralisch und unauthentisch, schnell ändert sich dieser Eindruck aber durch die eingebauten Perspektiven von anderen Charakteren. Der "Auftritt" der Hölle gehört zu meinen Favoriten der gesamten Reihe und auch die überraschenden Wendungen gegen Ende sind in jedem Fall erwähnenswert. Das steinerne Licht ist auf jeden Fall handlungsreicher als der erste Teil, trotzdem ist da noch eine menge Potential nach oben. (6/10)
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Junipa hielt ihre Stimme gesenkt, damit niemand außer Merle sie hören konnte. "Es ist, als wäre da etwas in mir [...], etwas, das an mir zerrt und zieht, wie an einem Strick." Ihre Spiegelaugen wandten sich ihrer Freundin zu wie das Signalfeuer eines Leuchtturms: silbriges Licht hinter Glas. "Ich versuche mich dagegen zu wehren. Aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe."
Leider enttäuscht der Trilogieabschluss ein wenig: banaler Einstieg, Merles Geschichte verliert immerzu an Spannung und die meisten Geschehnisse schleppen sich dahin. Einzig Lord Licht und Serafin bilden einen kleinen Lichtblick in dem Dunkel. Und dann kommt die finale Szene - dramatisch, überraschend und so, wie ich mir die gesamte Reihe eigentlich gewünscht hätte.
(5/10)
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Insgesamt ist die Merle-Trilogie eine nette Unterhaltung für zwischendurch, mit Kai Meyers anderen Werken kann sie sich aber nicht messen. Es ist ein wenig schade, so viel ungenutztes Potential zu finden und stellenweise das Gefühl zu bekommen, dass der Autor die Lust beim Schreiben verloren hat, trotzdem würde ich nicht sagen, dass diese Reihe schlecht ist. Das wird auch bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die Bücher in meine Hände "gefunden" haben ...
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